Riesenknochen identifiziert - Buckelwal
Bei Modernisierungsarbeiten an der Wasserstraße durch das Oderhaff von Szczecin (Stettin) nach Świnoujście (Swinemünde) wurde im vergangenen Jahr ein riesiger Wirbelknochen gefunden. Nach fachkundiger Untersuchung ist nun klar, dass er einst zu einem Buckelwal gehörte. Die streng geschützten Meeressäuger finden nur äußerst selten den Weg in die Ostsee. Im vergangenen Jahr sorgte die Sichtung einer Buckelwalkuh mit ihrem Jungen vor der deutschen, dänischen und polnischen Küste für Furore. Im Juni wurden die beiden Tiere, die flache Küstenwasser als Lebensraum bevorzugen, vor Darłówko (Rügenwaldermünde) gesichtet. Zuletzt zeigte sich ein einzelner Wal 2008 vor der Halbinsel Hel (Hela).
Ausgewachsene Exemplare können eine Körperlänge von über 15 Metern und ein Gewicht von bis zu 45 Tonnen erreichen. Besonders charakteristisch sind die Brustflossen der Buckelwale, die länger als bei anderen Angehörigen der Walfamilie sind. Die sanften Riesen sind auch berühmt für ihren Gesang, der seit den 1970er Jahren Gegenstand zahlreicher Forschungen ist. Einzelne Buckelwal-Lieder können bis zu 20 Minuten andauern und eine Lautstärke von 190 Dezibel erreichen. Dies entspricht einem Luftschall von etwa 130 Dezibel und somit der Lautstärke eines Düsenjägers. Da es sich beim Fund nicht um einen archäologischen Gegenstand handelt, sucht das Meeresamt von Szczecin, in dessen Besitz sich der Knochen befindet, derzeit nach einem Ausstellungsort. Im Gespräch sind der Nationalpark Wollin oder die Museen von Stettin und Swinemünde.