Wisente in Budzistowo

Wisente vor Kołobrzeg

Ungewohnter Besuch ließ sich vor kurzem in unmittelbarer Nähe des beliebten Ostseebades Kołobrzeg (Kolberg) blicken. Nahe dem am südlichen Stadtrand gelegenen Dorf Budzistowo (Altstadt) grasten Mitte Oktober zwei ausgewachsene Kolosse auf einer Wiese. Der Żubr, wie das europäische Ur-Rind auf Polnisch heißt, war einst vom Aussterben bedroht. Doch durch eine konsequente Aufzuchtpolitik gelang es bereits in den 1950er Jahren, die ersten Herden in Ostpolen wieder in die Freiheit zu entlassen.

Im Bereich der heutigen Woiwodschaft Zachodniompomorskie (Westpommern) wurde in den 1980er Jahren eine aus wenigen Individuen bestehende Herde bei Wałcz (Deutsch Krone) ausgewildert. Freilebende Tiere sind in den letzten Jahren immer wieder in anderen Teilen Westpommerns gesichtet worden. Erst im Mai machten es sich drei Wisente bei Rymań (Roman) südlich von Kolberg gemütlich.

Zwar wandern die westpommerschen Wisente immer wieder über große Strecken, so beispielsweise gar bis nach Gdańsk (Danzig). So nah an die westpommersche Ostseeküste wie unlängst die beiden männlichen Żubry, hat sich bisher aber kaum eines der respekteinflößenden Tiere gewagt. Um die Sicherheit von Tier und Mensch zu gewährleisten, rückten sogar Polizei und Stadtwache aus. Zahlreiche Autofahrer hielten an, um den ungewohnten Anblick für die Ewigkeit festzuhalten. Die Anwesenheit der Menschen vertrieb die beiden Riesen aber schließlich. Experten vom Wisentzentrum in Mirosławiec (Märkisch Friedland) gehen davon aus, dass die jungen Bullen auf Brautschau waren.

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