Hansabrunnen
Hansabrunnen wird modernisiert
Im kommenden Jahr wird er seinen 100. Geburtstag feiern. Rechtzeitig zum Jubiläum wird der Hansabrunnen in Darłowo (Rügenwalde) dann wieder im einstigen Glanz erstrahlen. Nach der zentralen Figur wird er auf Polnisch heute Fontanna Rybaka, also Fischerbrunnen genannt. Die 1919 von Wilhelm Groß geschaffene Anlage zeigt auf vier seitlichen Reliefs die Stadtgeschichte Rügenwaldes seit der Neugründung im Jahr 1312. Im Zentrum erhebt sich die Figur eines Fischers, der in seinen Händen einen Schiffsrumpf hält. Der Brunnen war eine Auftragsarbeit für die Reederei der Familie Hemptenmacher.
Wilhelm Groß wurde 1883 in der benachbarten Kreisstadt Schlawe geboren, dem heutigen Sławno. Nach mehreren handwerklichen und künstlerischen Ausbildungen arbeitete er in Berlin und später im nahen Oranienburg als Bildhauer und Druckgraphiker. Der Maler Max Beckmann zählte bis zu dessen Emigration zu seinen engsten Freunden. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Groß‘ Werke als „entartet“ diffamiert und er selbst als sogenannter Halbjude mit Ausstellungsverbot belegt. Groß wandte sich im Laufe der Zeit immer stärker geistlichen Themen zu und war als evangelischer Prediger tätig. Er starb hochbetagt 1974 in Oranienburg. Anlässlich seines 120. Geburtstages wurde ihm in Darłowo eine Ausstellung gewidmet.
Im Rahmen der Modernisierung sollen nun die gesamten wasserführenden Leitungen ausgetauscht werden. Darüber hinaus werden fehlende Teile erneuert, Stein- und Metallelemente gesäubert. Die Arbeiten sollen nach der Sommersaison beginnen und rechtzeitig vor dem Stadtgeburtstag im Mai abgeschlossen sein.
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