Gedenkplatte für das Sammellager für Deportationen am Gymnasium von Slupsk/Stolp
Am Gymnasium von Slupsk (Stolp) in Polen gibt es eine Gedenkplatte, die an die jüdischen Bürger*innen erinnert, die hier auf dem Schulgelände (Deportationsort) im deutschen Nationalsozialismus "gesammelt", deportiert und später ermordet wurden.
Die Initiative geht auf die Stolper Journalistin Jolanta Nitkowska-Węglarz zurück (bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen über die jüdische Geschichte von Stolp) Im Sommer 1942 war die Schule ein Sammelpunkt für Deportationen. 2008 wurde an der Mauer der Sporthalle, dem Ort, an dem 66 Jahre zuvor die letzten jüdischen Bürger*innen von Stolp zur Reise in den Tod gesammelt wurden, eine Gedenkplatte angebracht.
Die 200 Kilo schwere Bronze-Platte wurde von Edward Iwanski gestaltet. Die Inschriften sind in Polnisch, Deutsch und Hebräisch gehalten.
"Zur Erinnerung an die Deportierung der Juden aus Stolp und dem östlichen Teil Pommerns im Juli 1942. Dieses Gebäude diente damals als Sammellager. Keiner der Transportteilnehmer kehrte damals zurück"
Wie bei vielen Gedenkinschriften zur Vernichtung der europäischen Juden stellt auch diese mehr Fragen, als dass sie Antworten gibt:
Warum musste eine euphemistische Sprache genutzt werden ("Transportteilnehmer"), warum wurde der nationalsozialistische Begriff des Sammellagers übernommen, noch dazu ohne Erklärung? Wer deportierte die Juden aus Stolp und dem östlichen Teil Pommerns? Warum belässt man es bei einer Anspielung: Was passierte, dass niemand der "Transportteilnehmer" zurück kam?
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