Ostseeregion bekommt Fischmärkte
Der Duft von frisch geräuchertem Fisch, im Wind trocknende Fangnetze oder der Besuch in einer urigen Braterei am Fischereihafen - all das sind Eindrücke, die einst zum Besuch an der polnischen Ostseeküste einfach dazugehörten. Heute passen sie aber oftmals nicht mehr in den touristischen Alltag am Strand. Eine länderübergreifende Initiative im Rahmen des EU-Programms „Südliche Ostsee“ hat sich jetzt zum Ziel gesetzt, diesen Teil der Lebenswelt an der Ostsee wieder stärker ins touristische Bewusstsein zu bringen. In Ustka (Stolpmünde) und Darłówko (Rügenwaldermünde) sollen dazu nun Fischmärkte neu etabliert werden.
Polen setzt in der maritimen Wirtschaft vor allem auf kleine Familienbetriebe und Genossenschaften. Die starke Überfischung der Ostsee durch die skandinavischen Fangflotten sieht man hierzulande äußerst kritisch. So hatte das polnische Ministerium für Meereswirtschaft im Einklang mit dem Fischereiverband im Sommer ein Fangverbot für den Dorsch ausgesprochen, das weit über die von der EU verhängte Maßnahme hinausging. Darüber hinaus wurden und werden die Fischereihäfen in zahlreichen Orten entlang der Küstenlinie modernisiert. So zuletzt in Rowy (Rowe), wo im Zuge der Maßnahme unter anderem die Wellenbrecher verlängert wurden und nun zum Spazieren einladen.
Fischerboot in Ustka - Foto: Carsten Wolf
Die geplanten Fischmärkte in Ustka (Stolpmünde) und im Rügenwalder Stadtteil Darłówko sollen nun lokales Fischereihandwerk und Touristen einander näherbringen. Das im Rahmen des EU-Programms „Südliche Ostsee“ bewilligte Vorhaben sieht im ersten Schritt vor, örtliche Fischer mit lokalen Gastronomien und Tourismusverbänden zu koordinieren, um gezielte Marketing- und Veranstaltungsstrategien für den jeweiligen Ort zu erarbeiten. Kristallisationspunkt soll dann im zweiten Schritt je ein Markt in Hafennähe sein, von dem aus die Fischer ihren fangfrischen Fisch an die Kunden bringen können. Saisonale Sonderveranstaltungen, die Vermittlung von weitergehenden Informationen über Tradition und Gegenwart des Fischfangs sowie ein Angebot an frisch zubereiteten Fischspeisen sollen den erweiterten Rahmen bilden.
Darüber hinaus soll der reale Fischmarkt auch durch eine virtuelle Version im Internet ergänzt werden. Vorgesehen ist auch die Herausgabe eines Einkaufsführers sowie eines Kochbuchs mit Fischspezialitäten aus dem südlichen Ostseeraum. Für Ustka sind als Standort das Gelände der Fischauktion des Landesverbandes der Fischproduzenten sowie das Gelände des im vergangenen Jahr eröffneten Fischereihafens im Gespräch. In Darłowo soll der Markt im westlichen Teil von Darłówko entstehen. Unweit der Fußgängerbrücke über die Wieprza (Wipper) soll zunächst das Gelände eines Parkplatzes auf der Fischauktion im Fischereihafen genutzt werden.
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