Hommage an Otto Freundlich
Nur Kenner wissen heute noch um die Bedeutung des Malers und Bildhauers Otto Freundlich für die Entwicklung der Kunst der Moderne. Mit seinen Werken und theoretischen Schriften beeinflusste er insbesondere die Entwicklung der abstrakten Kunst. Noch bis 29. September erinnert eine deutsch-polnische Ausstellung an den 1943 von den Nationalsozialisten ermordeten Künstler. Sie wird in den Häusern der Ostseegalerie für Gegenwartskunst BGSW in seiner Heimatstadt Słupsk (Stolp) und im benachbarten Ostseebad Ustka (Stolpmünde) gezeigt.
Die Ausstellung mit dem Titel „Przestrzenie międzyprzestrzeni“ (Räume des Zwischenraums) vereint Werke deutscher und polnischer Gegenwartskünstler aus den Bereichen Malerei, Grafik, Installation und Medienkunst, darunter Jakub Ciężki, Katarzyna Szymkiewicz, Silvia Fohrer und Rudolf Kaltenbach. Sie widmet sich einem der Hauptthemen Freundlichs, der Suche nach der Verbindung von geistiger, organischer und anorganischer Welt. Dabei ging es dem Theoretiker, der lange Jahre seines Lebens in Paris verbrachte, aber nicht um ein elitäres, sondern ein egalitäres Konzept. Freundlich zufolge sei die Kunst eine alle Menschen verbindende Sprache auf dem Weg der Gesellschaft zu einer sozialen Einheit.
Die Ausstellung wird von der Stiftung Deutsch-Polnische Zusammenarbeit gefördert und ist der Auftakt einer Veranstaltungsreihe rund um das Schaffen von Otto Freundlich, die im kommenden Jahr als offene Biennale realisiert wird. In Rahmen von „Räume des Zwischenraums“ fand bereits im Juli eine wissenschaftliche Konferenz statt, in deren Folge eine Veröffentlichung geplant ist.