Zecken - Richtiger Schutz hilft
Die anhaltend warme und milde Witterung der letzten Jahre mit immer heißeren Sommermonaten zieht nicht nur erwünschte Gäste an diepolnische Ostseeküste. Auch die verschiedenen Zeckenarten fühlen sich bei Wärme immer wohler und vermehren sich sprunghaft. Gesundheitsdienste in den Woiwodschaften Zachodniompomorskie (Westpommern) und Pomorskie (Pommern) verzeichnen seit 2014 einen Anstieg der gemeldeten Zeckenstiche und Borreliose-Infektionen.
Am meisten betroffen sind derzeit allerdings Förster und Waldarbeiter, die sich nahezu täglich auch im dichten Unterholz von Wäldern aufhalten. Andererseits sind auch immer mehr Menschen durch Medienberichte sensibilisiert und lassen sich bei diffusen Beschwerden mit Fieber häufiger auf einen Befall durch Borrelia-Bakterien untersuchen, was einen weiteren Grund für die gestiegenen Zahlen darstellen könnte.
Der Höhepunkt der Zeckensaison fällt auf die gut besuchten Sommermonate. Gesundheitsdienste raten auch in Polen bis in den Herbst hinein zur Beachtung allgemeiner Sicherheitsvorkehrungen, da es keine Impfung geben den Borreliose-Erreger gibt. Bevorzugter Lebensraum der Zecke sind hohes Gras, dichtes Unterholz oder Büsche in Wäldern und Gärten oder auf Wiesen. Wer einen Ausflug unternimmt, sollte darauf achten, möglichst Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen sowie hohe Strümpfe zu tragen und sich nach jedem Besuch in der Natur gründlich nach Zecken absuchen. Zusätzlich kann man geeignete Anti-Zecken-Mittel, sogenannte Repellents auftragen.
Hat die Zecke dennoch einmal zugestochen, sollte man sie schnellstmöglich mit einem geeigneten Werkzeug in Form von Zeckenzange oder Zeckenkarte selbst entfernen oder dies von einem Arzt durchführen lassen. Zecken haben entgegen landläufiger Meinung kein schraubenförmiges Maul, sondern Mundscheren, mit denen sie die Haut öffnen, und einen mit Widerhaken ausgerüsteten Stechrüssel. Versucht man die Spinnentiere herauszudrehen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Kopf oder Teile dessen in der Haut stecken bleiben und Krankheiten übertragen können.
Ebenso empfiehlt es sich nicht, die Zecken mit Flüssigkeiten jeglicher Art zu bearbeiten, da sie im schlechtesten Falle ihren gesamten Mageninhalt mitsamt Bakterien in den menschlichen Organismus entleeren. Die Einstichstelle sollte in den nächsten Wochen auf auffällige Rötungen beobachtet werden. Fälle der Frühsommerlichen Meningoenzephalitis, der zeckenbedingten Hirnhautentzündung, beschränken sich in Polen vor allem auf den äußersten Nordosten und kommen an der Ostseeküste so gut wie gar nicht vor.