Die Marienkirche von Rügenwalde (Darlowo)

Gotische Backsteinkirche

ul Franciszkańska 4
76-150 Darłowo
Polen

Ein echter König liegt hier begraben. Erik I. von Skandinavien war der erste Pommernherzog, der in der mittelalterlichen Marienkirche seine letzte Ruhe fand. Das rote Backsteingebäude im Herzen der Altstadt von Darłowo (Rügenwalde) birgt neben der Fürstengruft noch zahlreiche weitere historische Kostbarkeiten. Der mächtige Turm des Gotteshauses setzt hinter dem barocken Rathaus einen weithin sichtbaren Akzent über dem alten Marktplatz.

Die Geschichte der eindrucksvollen Marienkirche reicht ins 14. Jahrhundert, bis zur Grundsteinlegung 1321 zurück. Ende des 14. Jahrhunderts kam das imposante, in Form eines Turmes gestaltete Westwerk hinzu. Die dreischiffige Basilika wurde mehrfach zerstört, bei einem Feuer 1679 brannte sie komplett aus und danach neu gestaltet. Aus jener Zeit stammt ein Großteil der bis heute erhaltenen Inneneinrichtung. So etwa die prachtvolle Barockkanzel. Die reich mit Schnitzwerk verzierte Empore mit Baldachin soll einer Hansekogge nachempfunden sein. Barocken Ursprungs sind auch Gemälde, Chorgestühl sowie Kruzifix und Tabernakel. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das gesamte Gotteshaus einem radikalen Rückbau unterzogen. Dabei wurde auch die 1853 erbaute Orgel an ihren heutigen Platz verlegt.

In der Fürstengruft befinden sich neben dem kunstvoll angefertigten Sarkophag König Erik I. auch die verzierten Zinnsärge von Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel und Elisabeth von Schleswig-Holstein-Sonderburg. Sie waren die Ehefrauen der letzten beiden herrschenden Greifenherzöge, der Brüder Ulrich und Bogislaw XIV. An der Kirchfassade erinnern Plaketten an den König und die beiden Herzoginnen. Dort und im Außenbereich gibt es seit 1999 auch ein kleines Lapidarium. Die protestantischen und jüdischen Grabsteine wurden aus den umliegenden Gemeinden zur Marienkirche gebracht und erinnern an die einstigen Einwohner der Region um das frühere Rügenwalde.