Ostsee-Schnellstraße S 6
Wer derzeit von der deutschen Grenze mit dem Auto Richtung Ostsee in Polen unterwegs ist, braucht zwar an einigen Stellen noch etwas Geduld. Der Verkehr an einigen Baustellen wird hier einspurig mit Ampelschaltung geregelt. Reisende können aber auch der neuen S6, der Ostseeschnellstraße „live“ beim Entstehen zusehen. Hinter der Woiwodschaftsstadt Szczecin (Stettin) sind weite Strecken bereits jetzt für höhere Geschwindigkeiten freigegeben. Während der weiteren Fahrt erwarten Reisende zudem imposante Ansichten der neuen Trasse, die teils parallel zur alten S6 verläuft. Bei Wicimicie (Witzmitz) verlässt sie aber den bisherigen Trassenverlauf und führt direkt in nordöstlicher Richtung nach Kołobrzeg (Kolberg), von dort parallel zur DK 11 nach Koszalin (Köslin) und weiter nach Osten über Słupsk (Stolp) nach Gdańsk (Danzig).

Foto: © Patryk Kosmider - Fotolia.com
Noch in diesem Jahr soll die Nordumfahrung Koszalins, der zweitgrößten Stadt in der Woiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern) zur Hälfte ab Stare Bielice (Alt Belz) fertiggestellt sein. Beim weiteren Verlauf bis nach Gorzebądz (Gohrband) hatten sich bereits zur Jahreswende unerwartete Probleme gezeigt. So stieß die ausführende Firma auf zahlreiche unterirdische Quellen und Fließe, die eine Veränderung der bisherigen Bauplanung nötig machten. Die komplette Umfahrung bis nach Sianów (Zanow) soll dann im kommenden Jahr befahrbar sein.
Auch den Abschnitt zwischen den Seebädern Kołobrzeg (Kolberg) und Ustronie Morskie (Henkenhagen) kann man derzeit wachsen sehen. Auf dem fast 15 Kilometer langen Trassenteil wurden bereits der Untergrund für die Fahrbahn sowie die Entwässerungssysteme installiert. Im kommenden Jahr sollen Einheimische und Feriengäste hier schon mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern fahren können. Flüssig und weitestgehend stressfrei fahren können sie bereits jetzt auf der Landesstraße 203 von der S6 in Koszalin bis in die Seebäder Dąbki (Neuwasser) und Darłowo/Darłówko (Rügenwalde/Rügenwaldermünde) fahren. Hier wurden die Modernisierungsarbeiten an der Fahrbahn bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen, bis zur Woiwodschaftsgrenze wird die Strecke im September fertiggestellt.
Unlängst erteilte auch die Gemeinde Ustka (Stolpmünde) in der benachbarten Woiwodschaft Pomorskie (Pommern) den Zuschlag für ein Angebot zum Ausbau der restlichen Teilstrecke der Straße 203 bis in das beliebte Ostseebad. Bei der Modernisierung dieser und weiterer kleinerer Strecken in Westpommern berücksichtigten die Planer auch andere Verkehrsteilnehmer. So verlaufen jetzt parallel zur Fahrbahn für die Kraftfahrzeuge gesonderte Fuß- und Radwege, teilweise deckungsgleich mit dem Ostseeradwanderweg R10 (Euro Velo 10). Darüber hinaus wurden auch außerhalb von Ortschaften zahlreiche Überwege eingerichtet, die mit Pollern und Geschwindigkeitsbegrenzungen versehen sind, um den Autoverkehr auf die Zebrastreifen aufmerksam zu machen und die Straßenquerung sicherer zu gestalten.
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